
Kind und Karriere – Fucking Bullshit oder was?
Liebe ehrgeizige Mütter,
Wenn Ihr in den sozialen Medien unterwegs seid, werden Euch dann auch immer wieder diese tollen Werbeteaser angezeigt, in denen eine Mutter mit Baby oder Kleinkind im Arm gezeigt wird und Euch gesagt wird, dass Kind und Karriere gar kein Problem ist? Frauen, die fröhlich mit ihrem Kind glucksende Spielchen machen und zeitgleich das Millionenprojekt zum Abschluss bringt?
Ein tolles Bild, oder? Ich bin davon immer wieder sehr beeindruckt. Rund um die Uhr alles mit einem fröhlichen Gesicht zu machen und zum Erfolg zu bringen. Wahnsinn! Meine Hochachtung!
Aber meine Damen, mal Butter bei die Fische, wie viele dieser Mütter kennt Ihr? Wie oft seht Ihr dieses Bild einer Mutter aus Eurem Umfeld vor Euren Augen. Wenn Ihr zum Beispiel morgens Euer Kind in den Kindergarten bringt? Es von der Schule abholt? Zum Sport oder der Musikschule bringt?
Also ich mag da mal ganz ehrlich sein, ich sehe da nicht so viele dieser Frauen. Ich sehe im Gegenzug Frauen, die versuchen Ihrem Kind in der Umkleide helfen die Sportsachen anzuziehen und unter Zeitdruck stehen, weil die nächste Telefonkonferenz ansteht. Frauen, die wehmütig zurückblicken, dass sie ihr Kind im Kindergarten abgeben. Frauen, die versuchen Job, Karriere, Kinderbetreuung und -erziehung, Haushalt, Me-Time, Freundschaften, Familientreffen, Partnerschaft, Sport. Kindergarten-Kuchen-backen und, und, und unter einen Hut zu bringen. Ja, auch mir geht es so. Und genau wie all die anderen Frauen klappt es an dem einen Tag mal besser und an einem anderen Tag mal schlechter.
Was uns sicher alle eint: wir lieben unsere Kinder! Wir wollen das Beste für sie! Und es gibt bei jeder Frau Momente, in denen sie sich Ihr altes (vor-Familie) Leben zurück sehnt. Das macht uns nicht zu schlechteren Menschen oder Müttern. Das ist menschlich bei dem Mental Load. Und wir wollen uns nicht verlieren.
Was das nun mit Coaching zu hat, fragst Du Dich gerade? Nun ja, es gibt verschiedene Methoden, die in Coachings angewandt und erlernt werden und die uns danach im Alltag helfen, dass wir mit dem ein oder anderen Punkt auf unserer ach so langen To do Liste besser klar kommen, unsere verschiedenen Rollen besser wahrnehmen können und nicht mehr so leicht in die Stressfalle tappen.
Zwei sehr wichtige Punkte, die mir dazu spontan in den Sinn kommen:
- Werde Dir über Deine Werte, die Dir im Leben wichtig sind, klar!
- Lerne Dich selbst zu beobachten und bringe Dein Verhalten in Übereinstimmung mit Deinen Werten!
Gerade bei Müttern, die sowohl eine berufliche Karriere anstreben als auch ein mütterliches Familienleben machen sich in meinen Coachings zum ersten Mal so richtig Gedanken über diese beiden Punkte. Und ja, beides miteinander ist möglich. Aber (Achtung Spoiler) nicht beides zu 100 % Vollzeit, denn bei jedem Menschen hat der Tag 24 Stunden. Und (Achtung der nächste Spoiler) Frauen sind auch gute Mütter, wenn sie nicht 24 Stunden am Tag um Ihre Kinder kreisen, eigene Interessen verfolgen und keinen Kuchen-backen-Kindergarten-Wettkampf in Angriff nehmen.
Wenn in einem Coaching ein bewusster Umgang mit den beiden Themen Kind und Karriere initiiert und anschließend im Alltag umgesetzt wird, dann ist auch beides im Leben möglich.
Quelle Bild Pixabay
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Keiner würde auf die Idee kommen ohne Training, ohne gute Fähigkeiten , ohne Potential etc. den Versuch zu starten den Weltrekord im Marathon zu laufen, ja geschweige denn überhaupt einen Marathon laufen. Außer Frauen im Alltag…
In der Regel haben Frauen dauerhaft den Anspruch alle Ihnen zugetragenen Rollen zu 100% (oder mehr) machen zu wollen. Plötzlich wollen Sie Arbeiten und Karriere machen, zeitgleich, aber dem Kind alle Freizeitaktivitäten ermöglichen (meistens als Taxi), jegliche Förderung durch Anleitung zu Gute kommen zu lassen, den Haushalt wie Wäsche, Kochen, Putzen zu machen, selbst noch mehrere Hobbies ausführen, für die Freundin das offene Ohr zu jeder Zeit sein, die liebende Partnerin, die Eltern unterstützen, wenn sie langsam in die Jahre kommen…
Puh, ich merke gerade wie mir nur schon bei dem hier zusammen schreiben die Puste ausgeht … und wie ist das dann erst im richtigen Leben, wo noch viel mehr dazu kommt?!
Für mich an dieser Stelle ganz klar ein Plädoyer, damit Du erst Mal durchatmest und aufhörst wie verrückt weiter in diesem Hamsterrad zu rennen.
Und anschließend fange mal an Dir Dein Leben zu betrachten. Überlege Dir, was ist Dir wirklich, wirklich wichtig?
Welche Werte, also so etwas wie Familie, Karriere, Genuss, Humor, Reichtum, Gesundheit, … sind Dir wichtig im Leben? Und was machst Du in Deinem Alltag an Tätigkeiten, die genau dem jeweiligen Wert gerecht werden? Nimmst Du Dir zum Beispiel die Zeit und machst Sport, um Deine Gesundheit zu fördern? Lässt Du etwas liegen, damit Du mit Deinen Kindern einfach Zeit beim Spielen und mit Unternehmungen verbringen kannst, weil Dir Deine Familie wichtig ist?
Hier stellen in der Regel die Menschen, die ein Coaching machen, fest, dass Ihre Lebensführung nicht das widerspiegelt, was Ihnen eigentlich wichtig ist. Und genau das ist der Punkt, der Moment eine Veränderung herbei zu führen.
Was kannst Du ganz konkret tun?
Mache Dir zum Beispiel eine Liste, was Du alles an diesem Tag erledigen möchtest und musst. Wenn Du das gemacht hast, dann schau Dir die Liste nochmal an und überlege Dir genau, was davon unbedingt erledigt werden muss und was nicht und vor allem: passen die Sachen zu Deinen Werten.
In einem nächsten Schritt, streiche dann alles von der Liste, was nicht zu Deinen Werten passt und auch nicht unbedingt erledigt werden muss. Und ergänze mit Sachen, die Dir das Leben wertvoll machen. Zum Beispiel: Plane Dir bewusst eine Stunde ein, in der Du einfach nur für Deine Kinder da bist und in dieser Zeit nichts anderes gemacht werden muss. Oder nimm Dir 15 Minuten vor, in denen Du durchatmen und meditieren kannst, damit Du Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit unterstützt.
Fange an kleine Dinge zu verändern. Denn diese kleinen Dinge werden auf lange Sicht hin vieles in Deinem Leben verändern.
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